Tagesübung Technische Hilfeleistung 2019

Nachdem im vergangenen Jahr das neue System einer Einsatztagesübung erstmals in den Dienstplan aufgenommen wurde und großen Anklang fand ist dieses Verfahren auch in den Dienstplan 2019 integriert worden.

Bei der Tagesübung im Herbst 2019 wurden erneut drei verschiedene Einsatzlagen vorbereitet. Am Vormittag galt es für die beiden Großfahrzeuge jeweils zwei Gruppenlagen zu absolvieren.

Gruppenlage 1:
Der erste Übungseinsatz spielte im Kirchturm der St. Albert Kirche in Freimann. Als angenommene Lage kam es bei Arbeiten eines Elektrikers am Glockenmotor zu einem Kurzschluss und einem Schmorbrand im Glockenturm. Die Rauchentwicklung führte dazu, dass dem Elektriker der Fluchtweg abgeschnitten war. Problematisch bei dieser Einsatzlage war zum Einen der lange Anmarschweg, die große benötigte Schlauchmenge und die Unübersichtlichkeit der Räumlichkeiten.

Gruppenlage 2:
Die parallel laufende zweite Lage war ein Verkehrsunfall. Hierbei erlitt der Fahrer eines Kleinbusses während der Fahrt Kreislaufprobleme, das führerlose Fahrzeug durchbrach eine Baustellenabsperrung und kam an einer Hecke zum stehen. Zum gleichen Zeitpunkt wollte gerade ein Kanalarbeiter einen Kanalschacht verlassen, wurde durch das Auto erfasst und zwischen der Fahrzeugunterseite und der Straße eingeklemmt. Das Hauptaugenmerkt des Szenarios war die Versorgung der insgesamt drei verletzten Personen, sowie die schonende Rettung des Kanalarbeiters. Problematisch gestaltete sich hierbei, dass das Fahrzeug relativ weit angehoben werden musste um an die unteren Extremitäten des Verletzten zu kommen.

Nach dem Mittagessen stand noch eine große Zuglage an, wobei die beiden Großfahrzeuge unter Leitung eines Zugführers agieren mussten.

Zuglage:
Bei der Einsatzlage handelte es sich erneut um einen Verkehrsunfall. Dieser geschah auf einer Baustelle zwischen einem mit fünf Personen vollbesetzten PKW und einem Bagger. Der PKW-Fahrer folgte irrtümlicherweise seinem Navigationsgerät und durchfuhr eine Baustelle. Ein Bauarbeiter wollte den PKW noch auf die Gefahr hinweisen, wobei zur selben Zeit ein Bagger mit einem Abbruchbauteil schwenkte und den PKW seitlich erfasste. Hierdurch wurden der Fahrer, sowie dessen Hintermann schwer im PKW eingeklemmt. Der Bauarbeiter wurde zwischen dem PKW und einem Schotterhaufen einklemmt und zusätzlich stürzte ein großer Felsbrocken auf dessen Arm. Durch die Kollision geriet der PKW im Bereich der Fahrzeugfront in Brand. Bei dieser Lage gab es somit mehrere Probleme zu bewältigen. Zum einen musste sich der ersteintreffende Gruppenführer zunächst ein Bild über die Anzahl der Verletzten machen, seine Schwerpunkte festlegen und im weiteren Verlauf die Einsatzleitung sauber an den Zugführer übergeben. Technisch anspruchsvoll war allen voran die Sicherung und das Anheben des Felsbrockens auf dem Bauarbeiter, wie auch auf Grund der sehr beengten Platzverhältnisse die Rettung der eingeklemmten Fahrzeuginsassen. Insgesamt dauerte die technische Rettung aller Verletzter mehr als eine Stunde. Neben hydraulischen Rettungsgeräten waren hierzu auch Hebekissen, der Mehrzweckzug, Spanngurte und die Säbelsäge von Nöten.
Besonders bedanken möchten wir uns bei der Pfarrei St. Albert für das zur Verfügung stellen der Räumlichkeiten in der Kirche, der Firma Umweltmeister Sanierung GmbH & Co. KG für die Unterstützung mit einem Abrissbagger und dem Gasteig für die Möglichkeit auf deren Gelände zu trainieren! Zusätzlich danken wir allen weiteren, die im Hintergrund tatkräftig bei der Organisation und dem Einrichten der Übungslagen unterstützt haben!